Eine Raupe im Wald frisst Blätter. Ein Vogel frisst die Raupe und eine Wildkatze jagt den Vogel. Diese Nahrungskette zeigt: Viele Lebensräume und Lebewesen unserer Erde hängen zusammen und brauchen einander.

Wenn es um dieses Zusammenspiel in unserer Natur geht, benutzen Fachleute oft ein Fremdwort: Biodiversität. Bio bedeutet Leben. Diversität bedeutet Vielfalt.
Bei Biodiversität geht es also um viele verschiedene Formen des Lebens in der Natur. Dabei kommt es auf mehrere Dinge an. Zum einen, dass es viele verschiedene Lebensräume und Arten gibt. Zum anderen, dass es auch innerhalb einer Art Unterschiede gibt, also zum Beispiel zwischen Vögeln einer bestimmten Art.
Je mehr Vielfalt es dort gibt, umso besser: Denn einige Tiere innerhalb einer Art können dann vielleicht besser damit umgehen, wenn sich ihre Umwelt verändert. Sie können sich besser anpassen als andere. Zum Beispiel, wenn es wärmer oder trockener wird oder wenn sich eine Krankheit ausbreitet.
Doch mit der Biodiversität gibt es ein Problem. „Der Mensch sorgt dafür, dass die Vielfalt sinkt“, sagt die Expertin Beate Werner. „Wir verschmutzen die Umwelt und nehmen den Tieren und Pflanzen die Lebensräume. Etwa dann, wenn wir Wälder abholzen, unsere Felder stark bebauen oder zu viele neue Straßen und Siedlungen bauen.“
Am Montag haben Beate Werner und andere Umwelt-Experten einen langen Bericht vorgestellt. In ihm steht: Die biologische Vielfalt in Europa geht deutlich zurück. Dabei ist die Umwelt auch für uns wichtig: Wir brauchen etwa Nahrungsmittel, Baustoffe und frische Luft.
„Die Lage ist ernst, aber wir können etwas daran ändern“, sagt Beate Werner. „Wir entscheiden selbst, was wir essen und wie wir unsere Felder bestellen. Wir entscheiden, wie viel Auto wir fahren und wie viele Straßen wir bauen.“ Deshalb rät die Expertin, dass wir in unserem Alltag stärker auf die Natur achten.
Aachener Zeitung 19. OKTOBER 2020