Rote Pandas verstecken sich in Bäumen, fressen gerne Bambus und sind Profis im Sparen von Energie
PHILIPP BRANDSTÄDTER
Berlin. Loha kann schon fast genauso gut klettern wie ihre Mama. Dabei ist sie nicht mal ein Jahr alt. Mit braunem Flaum und noch blind kam sie vergangenes Jahr im Tierpark Berlin auf die Welt. Heute sieht sie mit ihrem rotbraunen Fell ihrer Mutter Shine bereits zum Verwechseln ähnlich.

Loha ist ein Roter Panda. Panda? Nach Panda sieht sie aber gar nicht aus. Tatsächlich haben die Roten Pandas mit den schwarz-weißen Großen Pandas nicht so viel zu tun. Bei uns heißen sie nur so, weil sie wie Pandas Bambus fressen. Der Name Panda stammt aus dem Land Nepal in Asien und bedeutet so viel wie Bambus-Esser.
Rote Pandas haben aber noch weitere Namen: Kleiner Panda oder auch Katzenbär. Ein bisschen wie ein Mix aus Katze und Waschbär sehen die Tiere schon eher aus. Im Englischen haben die Tiere einen Namen, den wir aus der Computerwelt kennen: Firefox (gesprochen: faiafoks). So heißt auch ein Programm, mit dem man im Internet surfen kann. Übersetzt bedeutet das Feuerfuchs.
„In der Wildnis findet man Rote Pandas zum Beispiel im Norden Indiens, in den Wäldern des Himalajas oder in China“, sagt der Fachmann Florian Sicks. Dort haben sie sich hervorragend an ihre Umgebung angepasst. „Andere Tiere können sich überhaupt nicht von Bambus ernähren“, erklärt der Experte. „Doch der Kleine Panda schafft das.“
Das Tier hat besondere Bakterien in seinem Darm, die den Bambus teilweise verwerten können. Sonderlich viel Energie steckt in den Bambuspflanzen jedoch nicht. Daher sind Rote Pandas sehr gute Energiesparer. „Sie bewegen sich wenig und schlafen viel“, sagt Florian Sicks.
Oft halten sie sich deshalb hoch in den Bäumen versteckt. Außerdem sind sie manchmal nachts aktiv, damit sie nicht so schnell entdeckt werden.
Weil sich die Tiere so schwierig beobachten lassen, haben Naturforscher lange Zeit nicht viel über Rote Pandas gewusst. Heute wissen wir: Von den tollen Tieren gibt es sogar zwei Arten. Eine hat ein rotes, eine ein etwas helleres Gesicht. In Zoos kann man sie mittlerweile häufiger sehen. Denn dort klappt es mit der Zucht immer besser – wie etwa mit Loha in Berlin. Dort freut man sich erstmals seit vielen Jahren wieder über Nachwuchs bei den Roten Pandas.
Weser Kurier 06.01.21