B1. Ein Museum im Kinderzimmer

Wer Federn oder Muscheln sammelt, kann eine eigene Ausstellung anlegen – Expertin erklärt, wie das geht

KATHARINA HEIMEIER

Stralsund. Robbenfelle, Zähne von Walen, Fische, Korallen, Schwämme, Muscheln oder Schnecken: Das Deutsche Meeresmuseum in der Stadt Stralsund sammelt alle Dinge rund ums Meer. Und da ist einiges zusammengekommen. „Wir haben etwa 50.000 sogenannte Sammlungseinheiten“, sagt die Museumspädagogin Ria Schmechel. „Das reicht vom Bruchstück einer Kalksteinplatte bis zu einem ganzen Schiff.“

Eine hübsche Schachtel, in der ein Rosenquarz liegt. Mit dem richtigen Spürsinn und ein bisschen Bastelkunst kann auch zu Hause ein nettes, kleines Museum entstehen.
Im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund geht alles etwas professioneller als bei jungen Privatsammlern zu. Dort werden auch Muscheln und Schneckenhäuser den neugierigen Besuchern präsentiert.

Wie viele Stücke es ganz genau sind, kann sie nicht sagen. Das Museum leiht manchmal Ausstellungsstücke an andere Museen aus. Und es kommen immer wieder neue Dinge dazu. Denn das Sammeln gehört zu den Aufgaben eines Museums. „Ein Museum muss immer sammeln, sonst ist es kein Museum“, sagt die Fachfrau. Wichtig ist natürlich, dass neue Sammlungsstücke zum Museum passen.

Und wie wird man ein guter Sammler? „Das ist etwas für Leute, die ein Auge für Details haben und ein detektivisches Gespür“, sagt Ria Schmechel. Vielleicht sammelst du auch etwas oder hast Lust, damit anzufangen? Ria Schmechel und ihre Kollegen vom Meeresmuseum haben eine Anleitung für ein Taschenmuseum zusammengestellt. Das ist ein Museum für zu Hause.

Im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund geht alles etwas professioneller als bei jungen Privatsammlern zu. Dort werden auch Muscheln und Schneckenhäuser den neugierigen Besuchern präsentiert.

Mit dieser Anleitung kannst du kleine Kisten für Fundstücke basteln. „Wer möchte, kann auch verschiedene Schuhkartons benutzen. Einen für Muscheln, einen für Steine und einen für Schnecken zum Beispiel“, sagt die Expertin. Sammeln kannst du alles, was dir so begegnet: Baumrinde, Federn oder Schneckenhäuser. „Es gibt sogar Leute, die Müll sammeln – also etwas, das man eigentlich nicht haben möchte“, sagt Schmechel.

Wichtig ist es, alles gut zu dokumentieren: Wo hast du das Stück gefunden? Um was handelt es sich? Und bei welchem Wetter hast du es gefunden? „Man sollte möglichst viele Details notieren. Meist weiß man noch nicht, welche Infos man hinterher braucht“, sagt die Expertin.

Beim Wetter ist es zum Beispiel so: Vielleicht findet man einen Seestern und kann hinterher erst rausfinden, dass er nur wegen eines Sturms an den Strand gespült wurde, erklärt die Fachfrau.

Am besten machst du ein Foto vom Fundstück am Fundort. Dann kannst du später nachsehen, wo genau es lag. Die Fundstücke solltest du mit einem Etikett versehen. So wird es auch im Meeresmuseum gemacht. Auf dem Etikett steht eine Nummer, mit der man in einem Verzeichnis Funddaten nachgucken kann. Diese Verzeichnisse sind in Computer-Datenbanken hinterlegt.

Weser Kurier 10.03.21

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