Vieles wird wohl nicht verkauft
MIRJAM UHRICHUND WERONIKA PENESHKO
Hamburg. In manchen Schaufenstern stehen Puppen und zeigen die neueste Mode. Blöd ist nur, dass wir alle gar nicht einkaufen gehen können. Denn viele Geschäfte sind seit einem Monat wegen der Corona-Krise zu. Und wer weiß: Bis sie wieder öffnen dürfen, fängt vielleicht sogar schon der Frühling an. Dann liegt in manchen Geschäften aber noch die ganze Winterkleidung herum. Ob die noch jemand kaufen will, wenn es draußen wieder wärmer wird? Die meisten Menschen wollen dann wohl eher etwas für die neue Jahreszeit haben. Aber wo kommen die nicht verkauften Pullis, Winterjacken und Stiefel hin?
Ein Experte für Kleidung sagt: Die Verkäufer hoffen auf den Februar. Dann können die Geschäfte vielleicht wieder öffnen. Sie würden versuchen, die Winterkleidung etwas günstiger zu verkaufen. Oder sie könnten die Kleidung lagern und im nächsten Winter verkaufen.
Eine Fachfrau für Umweltschutz glaubt das aber nicht. Denn das Lagern würde zusätzliches Geld kosten. Das würde sich für die Händler nicht lohnen, sagt sie. „Ich befürchte, dass die Unternehmen einen großen Teil der Kleidung einfach zerstören werden“, sagt sie. Dabei würde es sich um Millionen von Kleidungsstücken handeln, die verbrannt oder geschreddert würden.
Der Experte für Kleidung ist anderer Meinung. Schließlich müssten die Firmen Geld verdienen. Er sagt: „Solange die Händler aber noch einen Euro dafür bekommen, werden sie die Ware nicht vernichten.“
WESER-KURIER 18.01.21