Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist mit ihrem Schulstreik zum Vorbild vieler junger Leute geworden

STEFFEN TRUMPF UND PHILIPP BRANDSTÄDTER
Stockholm. Greta Thunberg ist zum Vorbild junger Leute einer ganzen Generation geworden. Denn mit ihrem Einsatz gegen den Klimawandel erregte sie Aufsehen in der ganzen Welt. Berühmt wurde sie schon als Jugendliche. Doch seit diesem Sonntag zählt Greta Thunberg offiziell zu den Erwachsenen. Denn am 3. Januar hat die Schwedin Geburtstag, sie ist seit heute 18 Jahre alt und damit volljährig.
Das ist auch in Schweden mit einer Reihe von Rechten verbunden: Alleine Auto fahren zum Beispiel, heiraten – und wählen, was für Greta wohl besonders wichtig sein wird. „Jede Wahl ist eine Klimawahl“, hat sie schon öfter gesagt. Jetzt kann sie selbst ihre Stimme abgeben, unter anderem bei der nächsten schwedischen Parlamentswahl im Spätsommer 2022.
Obwohl Greta Thunberg (gesprochen ungefähr: Tünnbärjg) mit 18 noch ziemlich jung ist, ist sie bereits jetzt für viele Kinder und Jugendliche ein Vorbild. Wie kam es dazu? Schon als kleines Mädchen macht sich Greta Sorgen um die Umwelt. Sie will im Haus Strom sparen, verzichtet auf neue Klamotten, isst keine tierischen Lebensmittel mehr. Und sie überzeugt ihre Eltern und ihre jüngere Schwester mitzumachen.
Als sie 15 Jahre alt ist, setzt sich Greta dann aber in ihrer Heimatstadt Stockholm in Schweden vor das Parlament. Dort beraten Politiker etwa über neue Gesetze. Sie hat ein selbst gemaltes Schild dabei: „Skolstrejk för Klimatet“ ist darauf zu lesen. Auf deutsch übersetzt heißt das so etwas wie: Schulstreik für das Klima.
Denn Greta ist der Meinung, dass die Erwachsenen nur über Klimaschutz reden, anstatt endlich auch wirklich zu handeln. Aus Protest fängt sie an, die Schule zu schwänzen, erst täglich, dann jeden Freitag. Die Aktion wird rasend schnell bekannt. Aus ihr entsteht die Bewegung „Fridays for Future“. Millionen Schüler ahmen Greta nach und gehen freitags auf die Straße.
Reporter berichten nun oft über sie. Um mehr Menschen von ihren Ideen zu überzeugen reist sie herum und hält Reden vor Politikern. Sie wird auch zu einer Konferenz in Amerika eingeladen. Statt mit dem Flugzeug dorthin zu fliegen, überquert sie den Atlantik auf einem Segelboot.
Die Schwedin Greta erhält zudem wichtige Auszeichnungen und trifft berühmte Leute. Auch ein Film über ihr Leben kommt ins Fernsehen. Aber nicht alle finden ihre Ideen gut. Manche Politiker meinen zum Beispiel, Greta Thunberg verlange zu viel. In der Corona-Krise kann sie nicht mehr so viel reisen, aber sie schickt Nachrichten in den sozialen Netzwerken. So will Greta die Leute daran erinnern, mehr gegen die Erwärmung der Erde zu tun.
Weser Kurier 03.01.21