
Blinkende Lichter, laute Musik, und dazu rempeln sich Leute mit den kleinen Wagen an und kreischen. So geht es normalerweise auf dem Rummel im Autoscooter zu. Doch jetzt steht vor dem Kassenhäuschen Pfarrer Conrad Herold und hält einen Gottesdienst. In den Wagen vor ihm sitzen die Besucher. Es sind die Leute, die auf dem Jahrmarkt, dem Rummel oder der Kirmes ihre Fahrgeschäfte haben. Denn Conrad Herold arbeitet nicht in einer festen Kirche, sondern kümmert sich um Schausteller. Auch für Zirkusleute ist er da. „Ich bin mittendrin“, sagt der Pfarrer. Im Moment muss er sich besonders viele Sorgen anhören. Denn wegen der Corona-Krise geht es vielen Schausteller-Familien schlecht. Sie dürfen ihre Karussells oder Zelte nicht aufbauen und verdienen so auch kein Geld. „Das ist schon hart“, sagt einer von ihnen. Der Pfarrer versucht deshalb, jetzt oft zu trösten.
Weser Kurier 14.10.20