Andere Menschen in Gefahr gebracht

 Superspreaderin hat sich nicht an die Corona-Regeln gehalten

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In Testzentren wird man oft per Stäbchen auf das Coronavirus getestet.

Garmisch-Partenkirchen. Man hat etwas Husten und leichtes Fieber. Dann geht allein schon wegen des Coronavirus gerade die Sicherheit anderer Menschen vor! Das heißt: Abstand halten, die Hygieneregeln beachten und anderen Menschen nicht zu nahe kommen. Daran soll sich eine Frau in der Stadt Garmisch-Partenkirchen in Bayern nicht gehalten haben. Sie soll trotz Krankheitszeichen in mehrere Kneipen gegangen sein. Außerdem hätte sie eigentlich in Quarantäne (gesprochen: karantäne) sein sollen. Jetzt könnte sie viele andere Leute mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Sie ist also vielleicht eine Superspreaderin (gesprochen: supersprädderin). „Das sind Personen, die sehr viele andere Menschen anstecken können“, erklärt der Forscher Ulf Dittmer. Denn die Menschen haben vermutlich sehr viele Viren im Mund oder in der Nase. Zum Glück sind nur wenige Infizierte mit dem Coronavirus Superspreader. „Es gibt viele Menschen, die sind infiziert und übertragen das Virus gar nicht“, sagt der Experte. Andere übertragen es nur an ganz wenige Leute.

Das hat wohl mit der Zahl der Corona-Viren zu tun, die jemand im Körper hat. Wer nur wenige Viren ausstößt, etwa beim Sprechen oder Niesen, steckt auch nicht so leicht andere an. Vieles über Superspreader ist aber noch unklar. Manche von ihnen wurden selbst sehr krank, andere gar nicht. Man kann auch an einem Test bisher nicht erkennen, ob jemand ein Superspreader ist, sagt der Experte. Das Verhalten der Menschen ist aber wichtig. „Besonders gefährlich sind Singen und Schreien“, sagt der Forscher. Das gelte vor allem in geschlossenen Räumen. Dabei können sich viele anstecken.

Die meisten Superspreader hatten aber Anzeichen für eine Infektion mit dem Coronavirus, wie Fieber oder Husten. Dann ist wichtig: „Wenn man krank ist, dann bleibt man bitte zu Hause und geht nicht noch in große Gruppen“, sagt der Forscher. Die Frau könnte nun bestraft werden. Erst muss aber auch noch geklärt werden, ob und wie viele andere Menschen sie angesteckt hat.

Weser Kurier 17.09.2020

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